Das ICH
Nachdem wir uns über die Ausgangssituation klar geworden sind und unsere Persona kennengelernt haben, kommen wir nun endlich zum ersten Teil von uns selbst - dem ICH.
Das ICH ist unser Bewußtsein, also alles das, was wir bewußt mit uns in Verbindung bringen - man könnte auch sagen, die Spitze des Eisbergs. Das Beispiel läßt schon erahnen, daß da noch viel mehr kommt, denn der größte Teil eines Eisbergs befindet sich bekanntlich unter Wasser.
Wenn wir es bis hierher geschafft haben, können wir schon sehr stolz sein, denn erstens haben wir den Mut besessen "anders" zu sein und alternative Denkweisen zu akzeptieren und zweitens haben wir gelernt, Dinge in Frage zu stellen, die man in der Regel einfach akzeptieren würde. Wir sind jetzt so, wie wir gern wären und nicht mehr so, wie andere uns gern hätten.
An dieser Stelle tummeln sich all die "Positiv-Denker" und modernen "Selbstverwirklicher", denn endlich kann man klar sehen und nur das tun, was man schon immer wollte. Auch all diejenigen, die Weisheitslehren "machen", anstatt nach ihnen zu leben und alle käuflichen Gurus haben es bis hierhin geschafft. Das Leben bedeutet aber Entwicklung und eben gerade nicht Stillstand und ausruhen. Jetzt heißt es, natürlich sei eine Pause gegönnt, den Weg weiter gehen und die nächsten Entwicklungsstufen auf dem Individuationsweg in Angriff nehmen. Natürlich kann man sich vieler Hilsmittel bedienen. Die fernöstlichen Weisheitslehren, die so gern "gemacht" werden, sind gar nicht so schlecht, wenn man nicht an einen profitgierigen "Macher" gerät.
Wer jetzt den Weg weiter geht, muß zum zweiten Mal mit Hohn und Spott rechnen, denn er muß sich mit dem schlimmsten Teil seines SELBST auseinander setzen - seinem Schatten.
C.G.Jung brachte es auf einen Punkt:
ICH + SCHTTEN = SELBST