Der Schatten

Um den Schatten zu erklären, bedarf es keiner großen Anstrengung, denn es ist all das, was jemand nicht bewußt wahrhaben will, aber dennoch zu ihm gehört - basta. Ist doch super einfach, oder?

Tatsächlich aber ist die Bearbeitung des Schattens und dessen uneingeschränkte Integration in das Bewußtsein (ICH) die einzige Aufgabe, die unsere Seele in dieser Inkarnation als Mensch auf der Erde zu bewältigen hat. Interessanterweise scheitern wir immer wieder daran und müssen eine weitere Runde mit geänderten Anfangsparametern durchleben.
Warum ist das aber so?

Geburtsdefekt - Erbsünde

Egal mit welchem Hintergrund wir an das Thema herangehen, es läuft alles auf den Beginn unseres (irdischen) Lebens hinaus. Im christlichen Kulturkreis wird die Erbsünde gelehrt, in anderen Kulturkreisen gibt es ähnliches, nur die Weisheitslehren sind da ehrlicher und sprechen von Karma. Alles läuft auf das Selbe hinaus, am Beginn unseres Lebens ist uns die gesamte Tragweite unserer Aufgabe noch bewußt, aber wir können uns nicht artikulieren. Mit dem Beginn der Fähigkeit zur Artikulation, verblassen unsere Erinnerungen an die Aufgaben und wir müssen den Individuationsweg von vorn beginnen. Von vorn? Nein nicht ganz. Karma und unsere eigene Auswahl der Eltern und somit des sozialen Umfeldes bestimmen maßgeblich den Start.

Das innere Kind

Das oben Gesagte wird oft als das "innere Kind" bezeichnet, welches es unbedingt zu suchen gilt, denn hier liegt der Schlüssel zum Verständnis der Aufgaben dieser Runde. Die Rolle, die dieses innere Kind spielt, ist abhängig vom Entwicklungsstand und Karma der Seele. Die Reise zur Suche des inneren Kindes geht sogar vor die Geburt und für viele ist es wichtig, sogar vor den Zeitpunkt der Zeugung zu gelangen, um ein Verständnis für die Zusammenhänge zu erreichen.

Reinkarnation und Rückführung

Die Rückführung ist eine Möglichkeit, in frühere Leben zu gelangen. Aufgrund der großen Anzahl auf der Erde in fleischlicher Form lebender Seelen, ist in unserer Zeit die Pause zwischen den Reinkarnationen sehr gering und verstorbene kehren sehr schnell als Babys wieder zurück. Wenn der Schatten zu übermächtig wird, kann eine Rückführung dieses Problem auflösen. Es sollte aber niemand aus purer Neugierde diesen Schritt wagen, denn es gibt immer die Möglichkeit, in einem früheren Leben "stecken" zu bleiben. Da niemand dies verstehen würde, wenn man sich mit einer längst verstorbenen Person identifiziert, bleibt dann nur die Klapsmühle für den Neugierigen.

Schattenarbeit

Die Bearbeitung des Schattens ist äußerst schwer, da wir alle gelernt haben zu funktionieren und nicht zu leben. Es bedeutet, sich selbst vollständig zu öffnen und alles, wirklich alles, was einem im Leben begegnet, mit offenen Armen zu empfangen. Vermutlich wäre bei jedem von uns Schluß, wenn man den Ausrutscher mit einem sehr geliebten Gegenstand in der Hand, der danach zerbrochen ist, mit offenen Armen empfangen soll. Aber genau hier beginnt die Schattenarbeit. Hinzu kommt noch ein anderes Problem, denn der Schatten ist bei fast allen Menschen viel größer und mächtiger, als das Bewußtsein und das macht erstmal Angst (= Enge). Es gibt viele Möglichkeiten, sich an den Schatten heranzuwagen, am hilfreichsten sind dabei die sog. Urprinzipien.

 Die Urprinzipien

Es gibt viele Lehren von Urprinzipien, aber da sicher die meisten von uns im europäischen Kulturkreis (gilt für den Großteil der Welt) aufgewachsen sind, ist die Astrologie der einfachste Zugang. Wer jetzt glaubt, die Sterne würden unser Schicksal bestimmen, der darf wieder zurück auf LOS und keine 4.000,-Mark einziehen. Spaß beiseite, die Astrologie ist ein Meßgerät ganz besonderer Art. Natürlich wird jedem klar sein, daß ein Meßgerät, welches 220Volt anzeigt, nicht für das Vorhandensein der 220Volt verantwortlich ist, sondern diese Tatsache nur in einer verständlichen Form anzeigt. Die Astrologie nutzt eine andere Analogiekette und benutzt die Urprinzipien, die hier Planeten und anderen Himmelskörpern und deren Positionen zueinander zugeordnet werden. Der Hintergrund ist, das es neben dem uns bekannten kausalen Denken ja noch das verlorengegangene analoge Denken gibt. Vielleicht würde ja noch jemand die Farbe schwarz mit Leder in Verbundung bringen, aber daß auch Spinnen, Skorpione und Katzen und natürlich der Planet Pluto das selbe Urprinzip vertreten, bleibt sicher den meisten verborgen. Erst die Öffnung für diese Analogieketten ermöglicht es, den Schatten zu verstehen, denn er drückt sich in Bildern aus, die für die meisten Menschen vollkommen unverständlich sind. Wer käme schon auf die Idee, bei einem übermäßigen Auftreten von Ameisen Ordnung zu machen - nun, sie gehören zur selben Analogiekette.
Es sollte hier klar geworden sein, warum es für moderne Menschen so unendlich schwer ist, sich dem Schatten zu stellen, denn es ist ja viel leichter, alles Lästige zu bekämpfen - und außerdem machen das doch schließlich alle.

Erst die Integration des SCHATTENS ermöglicht den Zugang zum SELBST, denn ICH + SCHATTEN = SELBST